Operationalisierung in der Marktforschung: Vom Konzept zur messbaren Realität

In der Marktforschung wird oft über komplexe Konzepte gesprochen: Kundenzufriedenheit, Markenwahrnehmung, Kaufverhalten. Doch wie gelingt der Schritt von diesen abstrakten Begrifflichkeiten zu konkreten, messbaren Daten? Hier kommt die Operationalisierung ins Spiel – ein essenzieller Schritt auf dem Weg zu praxisrelevanten, validen Insights.

Was bedeutet Operationalisierung?

Operationalisierung ist der Prozess, bei dem vage oder komplexe Konzepte in spezifische, messbare Variablen übersetzet werden. Zum Beispiel:

  • Wie wird „Kundenzufriedenheit“ gemessen? Durch Sternebewertungen? Net Promoter Scores? Textanalysen von Feedback?
  • Wie wird „Markentreue“ erfasst? Durch Wiederholungskäufe? Umfrageantworten? Social-Media-Engagement?

Warum ist Operationalisierung so wichtig?

Eine unklare oder ungenaue Operationalisierung führt zu Daten, die schwer interpretierbar oder sogar unbrauchbar sind. Gut durchdachte Messmethoden sind dagegen die Grundlage für belastbare Insights, die Geschäftsentscheidungen voranbringen.

Ein Praxisbeispiel:

Angenommen, ein Unternehmen möchte die „Preiswahrnehmung“ seiner Produkte untersuchen. Um dieses Konzept zu operationalisieren, könnten folgende Schritte gegangen werden:

  1. Definition: Was bedeutet „Preiswahrnehmung“ in diesem Kontext? Zum Beispiel: Wird der Preis als fair, zu hoch oder als Schnäppchen empfunden?
  2. Indikatoren: Welche Aspekte beeinflussen die Preiswahrnehmung? Mögliche Faktoren könnten sein: Vergleich mit Konkurrenzpreisen, wahrgenommene Qualität oder Werbemaßnahmen.
  3. Messinstrumente:
  • Direkt: In einer Umfrage wird die Frage gestellt: „Wie empfinden Sie das Preis-Leistungs-Verhältnis?“
  • Indirekt: Das Kaufverhalten bei Rabattaktionen oder die Anzahl der Produkte in den Warenkörben wird analysiert.

Eine Einbeziehung der Stakeholder in den Prozess der Operationalisierung stellt sicher, dass die entwickelten Indikatoren auch geschäftsrelevant sind und nicht nur akademisch überzeugen.

Operationalisierung ist als Brücke zwischen Theorie und Praxis zu betrachten. Sie ist häufig der Faktor, der gute Marktforschung von großartiger unterscheidet.

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Freundt, Emotionalisierung von Marken, 2006
Eggert, Kundenbindung aus Kundensicht, 1999
Eggert et al., Marketing-Einführung, 2025