Leitfadeninterviews sind eine Methode, die in der qualitativen Forschung Anwendung findet (Prochazka, 2020). Häufig dienen diese Interviews als Vorbereitung einer anschließenden quantitativen Erhebung (Hepperle, 2015). Verglichen mit anderen qualitativ-offenen Befragungsmethoden, ist ein Leitfadeninterview verhältnismäßig strukturiert (Loosen, 2015).
Im Leitfaden, dem diese Befragungsmethode ihren Namen verdankt, sind Themen und konkrete Fragen vorgegeben, die im Laufe des Interviews bearbeitet werden sollen. Der genaue Verlauf des Interviews wird allerdings nicht im Vorfeld definiert. Je nachdem, welche Antworten die Befragten geben, wird spontan entschieden, welche Fragen zu welchem Zeitpunkt gestellt werden. Somit wird eine zwanglose Interviewsituation hergestellt, die ein offenes Gespräch fördert und nicht durch starre Vorgaben limitierend wirkt. Durch die vorgegebenen Themen und Fragen ist am Ende trotz verschiedener Gesprächsverläufe eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet. Sollten im Laufe des Interviews Themen oder Aspekte aufkommen, die im Vorfeld nicht berücksichtigt wurden, kann bei dieser Methode spontan darauf eingegangen werden. (Prochazka, 2020)
Häufig werden Leitfadeninterviews im Kontext eines Mixed-Methods-Ansatzes eingesetzt. Das bedeutet, dass sowohl qualitative als auch quantitative Forschungsmethoden gemeinsam zum Einsatz kommen. Die Erkenntnisse aus einem solchen qualitativen Interview dienen dabei oftmals der Hypothesenformulierung oder aber der Gestaltung eines quantitativen Fragebogens. Aus offenen Antworten können so beispielsweise Antwortoptionen für geschlossene Fragen abgeleitet werden. (Hepperle, 2015)
Bei TEMA-Q kommen in der Regel standardisierte Interviews zum Einsatz, um als Ergebnis quantitative Daten zu erhalten. Durch das Einbinden vieler offener Fragen und verschiedener Gesprächsverläufe mit vertiefenden Nachfragen, je nach Antwortverhalten der Befragten, gibt es jedoch einige Parallelen zum Leitfadeninterview. Um möglichst tiefgehende Antworten zu erhalten, die auch qualitativ auswertbar sind, arbeiten wir oftmals mit der Aufzeichnung von Original-Kundenaussagen, der sogenannten Voice of Customer. Eine anschließende Transkription und Codierung ermöglicht die quantitative Verarbeitung und Auswertung der erhobenen Daten, jedoch ist stets eine Zurückverfolgung bis zur Kundenaussage im Originalwortlaut möglich. Der Informationsverlust wird somit auf ein Minimum reduziert.
Schauen Sie gerne auf unserem LinkedIn-Profil unter https://www.linkedin.com/company/tema-q/ vorbei, um auch zukünftig spannende Einblicke in die Welt der Customer und Employee Experience zu erhalten.
Falls Sie Fragen zu diesen oder anderen Themen haben, oder eine Live Demo-Version von ClaralytiX per Videokonferenz wünschen, klicken Sie hier, um einen Termin zu vereinbaren, oder kontaktieren Sie uns.
Prochazka, Qualitative Leitfadeninterviews – Methode, 2020
Hepperle, Leitfadeninterviews, 2015
Loosen, Das Leitfadeninterview – eine unterschätzte Methode, 2015